Darf ich bitten? - Angelika Schwarzhuber


In unserem zweiten Interview von Darf ich bitten? steht uns  Angelika Schwarzhuber Rede und Antwort. 








BotH: Liebe Angelika, wahrscheinlich ist die erste Frage immer eine Standartfrage, aber wir würden zuerst gerne wissen wie, wann und warum sie zum Schreiben gekommen sind?

 
AngelikaSchwarzhuber: Geschichten erfunden und aufgeschrieben, habe ich schon, seitdem ich alle Buchstaben kenne. Es war immer schon mein großer Traum, Bücher und Drehbücher zu schreiben. Doch zunächst bin ich beruflich und privat andere Wege gegangen, habe eine kaufmännische Ausbildung gemacht und zwei Kinder bekommen. Dann vor ca. 10 Jahren kam der Punkt, dass ich mich traute meine Projekte anzubieten. Zunächst im Drehbuchbereich. Und es kamen tatsächlich die ersten kleinen Aufträge. Ein wichtiger weiterer Schritt war die Aufnahme in meiner Agentur. Im Jahr 2011 hatte ich dann die Idee zu „Liebesschmarrn und Erdbeerblues“ und ich war überglücklich, als mein Debütroman im Sommer 2012 dann tatsächlich erschien.

BotH: Lesen Sie gerne, oder sind sie vielleicht auch etwas Bücher-Verrückt? Wenn ja:  waren Sie es bereits als Kind?

AngelikaSchwarzhuber: Ja. Ohne Bücher könnte ich mir das Leben gar nicht vorstellen. Schon als Kind war ich Stammgast in der Bücherei.

BotH: Wissen sie noch welches das erste Buch war,  das Sie gelesen haben und wie hat es ihr Leben verändert?

AngelikaSchwarzhuber: Nein. Ich weiß leider nicht mehr, welches das erste Buch war. Aber es hat mit Sicherheit mein Leben verändert, denn es hat mich an die wundervolle Welt der Geschichten herangeführt.

BotH: Wie war das, die Entscheidung zutreffen ihr erstes Buch „Liebesschmarrn und Erdbeerblues“ zu veröffentlichen?


AngelikaSchwarzhuber: Ursprünglich dachte ich, die Idee für „Liebesschmarrn und Erdbeerblues“ als Drehbuch zu schreiben und anzubieten. Doch während ich das Exposé schrieb, bekam ich plötzlich große Lust, es mit einem Roman zu versuchen. Ich habe die ersten 30 Seiten und das Exposé an meine Agentur geschickt. Die waren begeistert und habe es gleich bei Verlagen angeboten. Dann ging alles relativ schnell.

BotH: Was war das für ein Gefühl, am Erscheinungstag? Haben Sie sich vielleicht sogar in einem Buchladen versteckt um die ersten Reaktionen der Leserschaft einzufangen?

AngelikaSchwarzhuber: Schon ein paar Tage vor Erscheinungstermin habe ich das Buch - wunderbar präsentiert - in unserer Buchhandlung entdeckt und war ziemlich überrascht, aber auch sehr glücklich. Und als dann auch gleich noch einige Leute das Buch kauften und es signieren ließen, war ich wirklich sehr berührt. Der echte Erscheinungstag war wie ein ganz besonderer Feiertag für mich. Oder vielleicht besser gesagt, wie ein Geburtstag.


BotH:
Sie veröffentlichen ihre Romane beim blanvalet Verlag, der zu der Verlagsgruppe Random House gehört, war es schwer einen passenden Verlag zu finden und dort auch rein zukommen? Haben sie vielleicht sogar ein paar Tipps für angehende Autoren, die genau vor dieser Hürde stehen?

AngelikaSchwarzhuber: Glücklicherweise habe ich eine wundervolle Agentin, die sich darum gekümmert hat. Ich war jedenfalls überglücklich, dass unter den Verlagen, die meinen Roman wollten, auch Blanvalet war. Ich lese selbst schon immer sehr gerne Bücher von Blanvalet.

BotH: Ihre Romane sind als Print-Ausgabe sowie als E-book Version erhältlich. Was „lesen“ Sie persönlich lieber: E-book  oder doch das gedruckte Buch?

AngelikaSchwarzhuber: Ich bin ein Fan des gedruckten Buches, aber seit einiger Zeit habe ich auch einen Reader, denn natürlich bietet dieses Medium gewisse Vorteile. Bücher, die mir als E-book gefallen, hätte ich am liebsten dann auch noch als gedrucktes Buch für mein Bücherregal.

BotH: Ihre Bücher sind allessamt Liebesgeschichten mit einem komödiantischen Schliff. Warum haben sie sich für genau dieses Genre entschieden und welches Genre ist denn Ihr persönliches Lieblingsgenre wenn Sie lesen?

AngelikaSchwarzhuber: Es war nicht so, dass ich mich bewusst entschieden habe. Sondern diese Geschichten haben zu mir gefunden. Persönlich lese ich am liebsten Psychothriller, z.B. von Tess Gerritsen, Sebastian Fitzek und Simon Beckett aber auch gerne amüsante Komödien, z.B. von Kerstin Gier oder David Safier.

BotH: Wie und Wann kommen Sie auf die Ideen für ihre Romane?

AngelikaSchwarzhuber: Das kann überall und jederzeit passieren. Bei der Hausarbeit (hier entstand z.B. die Idee für „Liebesschmarrn und Erdbeerblues“), während einer Zugfahrt, im Halbschlaf, im Auto, durch einen Zettel an einer Pinwand im Supermarkt, in der Kirche oder während des Schulkonzertes meines Sohnes – ich kann gar nicht sagen, wie es passiert, aber plötzlich ist ein Funken da, der sich entzündet und weiterentwickelt.

BotH:
Wo kommen die Ideen für ihre Figuren her? Sind es meist Spontanideen die ihre Figuren zum Leben erwecken oder eher viel harte Arbeit?

AngelikaSchwarzhuber: Beides – meist sind es Spontanideen. Doch es kann auch harte Arbeit sein, wenn es darum geht, zum Kern der Figur durchzudringen. Wenn man mit einer Geschichte mal nicht so gut vorankommt, dann liegt es meist daran, dass man die Figur – und den Konflikt der Figur – zu wenig kennt.

BotH: Lassen Sie in ihre Figuren auch Persönlichkeiten von Bekannten oder sogar vielleicht von sich selbst einfließen?

AngelikaSchwarzhuber: Wenn das passiert, dann eher aus dem Unterbewusstsein heraus. Aber ich beobachte sehr gerne unterschiedliche Menschen und ihr Verhalten, um möglichst verschiedene und überzeugende Charaktere für meine Geschichten zu bekommen. Z.B. im Zugabteil, oder bei Veranstaltungen.

 

BotH: Nach „Liebesschmarrn und Erdbeerblues“ folgte „Hochzeitsstrudel und Zwetschgenglück“ Nächstes Jahr im März erscheint ihr neustes Werk „September in Sacramento“ Wie ist das, noch ca 9 Monate zu warten?

AngelikaSchwarzhuber: Die Wartezeit ist glücklicherweise immer mit viel Arbeit an weiteren Projekten ausgefüllt. Z.B. aktuell mit zwei Drehbuchprojekten und die Entwicklung weiterer Romanideen. Dadurch vergeht die Zeit ziemlich schnell.

 

BotH: Können Sie uns ein bisschen was über „September in Sacramento“ erzählen? Was können wir erwarten und worauf sollten wir uns gefasst machen?

AngelikaSchwarzhuber: „September in Sacramento“ ist wieder eine romantische Liebesgeschichte, die jedoch diesmal, wie der Titel schon verrät, nicht nur in Bayern spielen wird. Der größere Teil der Geschichte findet in der Gegenwart statt, der andere Teil in der Vergangenheit. Genauer gesagt in den 60er Jahren. Leserinnen und Leser, die bereits meine beiden anderen Titel kennen, können sich auf Begegnungen mit bekannten Figuren freuen.

BotH: Was meinen Sie: Wie viel Zeit vergeht von der Idee bis zur Veröffentlichung?

AngelikaSchwarzhuber: Das ist unterschiedlich, aber man kann von ca. 1,5 – 3 Jahren ausgehen, wenn man bereits einen Verlag hat. Das kommt auch auf den Umfang des Buches an.

BotH: Jeder Künstler hat meistens eine Muse? Haben Sie auch eine? Was Inspiriert Sie?

AngelikaSchwarzhuber: Eine Muse habe ich nicht, aber meinen Kater Fleck, der beim Schreiben fast immer in meiner Nähe ist.

Mich inspirieren die Freude an meiner Arbeit und auch die Neugierde, wie sich die Geschichte beim Schreiben weiterentwickeln wird. Es gibt zwar ein Exposé, aber trotzdem passiert beim Schreiben so viel, was vorher gar nicht geplant war. Das ist das Spannende am Schreiben. Und was auch immer wieder inspiriert, sind die vielen wundervollen Reaktionen und Nachrichten von den Leserinnen und Lesern, die ich bekomme. Dann weiß ich, dass ich etwas richtig gemacht habe.

BotH: Bestimmt werden Sie oft in Interviews das Gleiche gefragt. Welche Fragen können sie nicht mehr “lesen” und welche Frage würden Sie gerne einmal beantworten?

AngelikaSchwarzhuber: Ach, noch bin ich nicht soweit, dass ich bestimmte Fragen nicht mehr lesen kann :)
Beantworten würde ich irgendwann einmal gerne die Frage, wie es sich anfühlt, auf Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste zu stehen :)

BotH: Wir glauben jeder der schreibt kennt und fürchtet eine ganz bestimmte Sache: Die Schreibblockade! Grausig. Hatten sie auch schon mal eine Schreibblockade? Und wenn ja was machen Sie dagegen? Haben Sie vielleicht für angehende Autoren einen Tipp wenn sie festhängen?

AngelikaSchwarzhuber: Gegen Schreibblockaden – ich hatte noch nie eine wirklich schlimme – hilft es mir, mal eben zu fetziger Musik abzappeln und dann wieder an den Rechner und weiter schreiben, egal ob es gut ist oder nicht. Irgendwann geht es dann wieder voran.

BotH:
Hand aufs Herz: Gibt es bereits Ideen für ein neues Projekt?

AngelikaSchwarzhuber: Ja. Es gibt einige Ideen für neue Projekte, die ich aber natürlich noch nicht verraten darf :)

Liebe Angelika, Herzlichen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben all u
nsere Fragen zu beantworten.




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